Sie haben uns gejagt und in Gatter gesperrt uns verunglimpft, uns gehasst und hauptsächlich Angst vor uns gehabt. Sie haben uns verraten und düstere Legenden über uns erzählt. Wir waren und sind der Isegrim, der düstere Vorzeige-Böse, der Wolf unter den Menschen. Das Schlechte, kaum tauglich zum Antihelden, manchmal nur Mittel zum Klischee der Dunkelheit und des Verruchten.
Aber irgendwann werden wir beschützt werden, wie unsere Lausitzer Freunde. Und der Naturschutzbund wird Reservate anlegen, jede unserer Spuren verfolgen und dokumentieren, auf Schritt und Tritt unsere Nachkommen behüten. Doch der Mensch wird sagen: "Gestern Nacht soll wieder einer über unsere Schafherde hergefallen sein. Abschießen sollte man sie! Die will doch hier keiner. Man traut sich ja nicht mehr in den Wald, wenn die hier herum streunen." Und der Förster wird sagen: "Ich konnte jetzt einen mit zwei Jungen sehen."
Philip